taktisches Pech für unsere Teams und noch mehr
Am 21. September traten unsere beiden Hansa Teams beim vorletzten Rennen des Logan-Cup auf dem Sachsenring an. 28 Teams hatten ihre Nennung zur Logan-Cup-Premiere auf der Berg- und Talbahn des Sachsenrings abgegeben
Das freie Training verlief für beide Teams problemlos. Ulrike Krafft setzte die Bestmarke in unserem Auto, nachdem Henrik Stoldt ihr einen Teil seiner Trainingszeit abgetreten hatte, und fuhr die zweitschnellste Zeit im freien Training. Tom Gorkow lag im Jarmener Auto auf dem sechsten Platz.
Im Qualifying revanchiert sich Ulrike und trat das Auto an Henrik ab, der zwar im freien Training drei Zehntel langsamer war, aber durchaus die Möglichkeit einer deutlichen Zeitverbesserung sah. Das trat dann auch ein und er verbesserte sich um eine halbe Sekunde. Das langte für den zweiten Startplatz. Tom wiederum konnte sich ebenfalls weiter steigern, allerdings nicht ganz so weit wie andere Teams, und stellte das Jarmener Auto auf den zwölften Startplatz.
Beide Quali-Fahrer überließen den Start zum Rennen wiederum ihren Teampartnern. Ulrike kam gut aus den Startlöchern, bekam jedoch den zweiten Gang nicht zu fassen und fiel auf den sechsten Platz zurück, fuhr danach jedoch beständig in der Spitzengruppe mit maximal 4 Sekunden Rückstand zum Führenden. Bernd Gorkow kam sehr früh zum ersten Fahrerwechsel an die Box, wodurch man erst einmal ziemlich ans Ende des Feldes rutschte. Auch Ulrike wurde von Teamchef Reinhard Stoldt zeitig an die Box gerufen, da sie im Führungspulk doch deutlich aufgehalten wurde.
Ein paar Minuten nach dem Stop unseres Autos wurde das Rennen unter Code-60 neutralisiert und die meisten Teams nutzten die Gelegenheit zum Boxenstop. Unsere beiden Teams konnten das aufgrund des frühen ersten Stops nicht, da man sonst mit den maximalen Fahrzeiten pro Fahrer nicht hingekommen wäre. Sie verloren beide ca. 90 Sekunden und fielen weit zurück um sich im weitern Rennverlauf wieder nach vorne zu arbeiten. Das funktionierte aber auch nicht so recht, denn Tom Gorkow wurde von einem freundlichen Mitmenschen ins Kiesbett geschickt und bei unserem Team war Teamchef Reinhard nicht gut disponiert, denn er schickte Ulrike wieder auf die Strecke, als sie unter einer weiteren Code-60 Phase zum Boxenstop hereinkam, weil er die restlichen Stint-Zeiten in der Hektik falsch berechnete. Bernd Gorkow traf ein Missverständnis in der Rennleitung, als eine Geschwindigkeitsüberschreitung in der Code-60 Phase (63 km/h) gemessen wurde und irrtümlich der Boxengasse zugerechnet wurde, wo 20 km/h Speedlimit gilt. Die Drive-Through Strafe trat er ziemlich angefressen an, weil er sich nicht erklären konnte, wofür er bestraft wurde. Die Rennleitung bemerkte ihren Irrtum aber schnell und erteilte eine adäquate Zeitgutschrift.
Mit beständig schnellen Runden fuhren die Gorkows in der Schlussphase wieder bis auf Platz 9 nach vorne. Bei Ulrike kam es dagegen knüppelhart. Man hatte sich etwa auf Platz 6 nach vorne gearbeitet, als eine gute halbe Stunde vor Rennende – Ulrike hatte gerade das Auto übernommen – der äußere Anlenkpunkt der rechten Spurstange brach. Ausgangs der Sachsenkurve bei etwas über 120 km/h drehte sich das Auto quer über die Strecke und schlug mit der Breitseite hart in die Leitplanke ein.
Es dauerte geraume Zeit, bis Henrik am Monitor entdecken konnte, wo das Auto abgeblieben war. Als Reinhard dann im Laufschritt an der Unfallstelle ankam war Ulrike bereits im Krankenwagen in Richtung Medical-Center unterwegs. Auf eine beruhigende Meldung der Streckenposten hin half er dann erstmal bei der etwas komplizierten Bergung des Fahrzeugs. Anschließend mussten Henrik und Reinhard dann allerdings im Medical-Center feststellen, dass es doch nicht ganz so unkompliziert war und so wird Ulrike beim nächsten und letzten Rennen der Saison allenfalls als Zuschauerin dabei sein können.
Da das Auto nunmehr als Schrotthaufen bezeichnet werden kann, haben die beiden Teamchefs Bernd Gorkow und Reinhard Stoldt sich verständigt, beim letzten Rennen als „All-Hansa-Team“ mit Tom und dem Auto vom MSC Jarmen und Henrik und der Startnummer 5 unseres Autos anzutreten.