Zum dritten Rennen der Saison trat erstmals unser Alternativ-Team an. Das Team wurde formiert aus den Siegern unserer Slalom-Nachwuchsserien. „Senior“ Fabian Pirrone (23) gewann den Youngster-Cup Klasse B in den Jahren 2004 und 2005, Ulrike Krafft (22) gewann 2005 den Slalom-Pokal und Henrik Stoldt (16) gewann 2005 den Youngster-Cup Klasse A. Für alle drei war es das erste Rundstreckenrennen.
Das Rennen wurde auf der Müllenbachschleife, das ist der westliche Teil der Nürburgring-Grand-Prix-Strecke mit Dunlop-Kehre und Ford-Kurve, ausgetragen. Die Teams mußten hier unter provisorischen Bedingungen ihre Zelte im Infield an den Rettungsstraßen aufschlagen.
Da die Strecke nur etwa 1,5 km lang ist, entsteht hier der Eindruck eines doppelt so großen Teilnehmerfeldes wie z.B. in Oschersleben. Das Rennen wurde diesmal aufgrund des örtlichen Provisoriums in 4 Sektionen à 40 Minuten unterteilt, jede mit Grand-Prix-Start begonnen und das Ergebnis durch Addition der vier Rennen ermittelt. Die Startposition des Teams ergab sich immer aus der Plazierung im vorigen Rennabschnitt.
Bei regnerischem Wetter wurde das Zeittraining gefahren. Auf zum Schluß abtrocknender Strecke fuhr Fabian für das Team den zehnten Startplatz heraus. Das Auto war auf feuchter Strecke sehr schwer zu fahren, da die Abstimmung der Vorderachse noch nicht optimal war (zu viel negativer Sturz).
Fabian fuhr auch den ersten Rennabschnitt. Nach hervorragendem Start machte er sofort 3 Plätze gut, gab diese aber in der ersten Runde wieder ab, weil teilweise sehr aggressiv gefahren wurde und eine der Zielsetzungen des Teams war, mit einem unversehrten Auto wieder nach Hause zu kommen. Im Laufe des Rennens steigerte er sich kontinuierlich und konnte wieder bis auf Rang 8 vorfahren.
Im nächsten Abschnitt startete dann Henrik von Position 8 und konnte mit fehlerfreier und konstanter Leistung bis auf Platz 4 vorfahren. Dabei ließ er sich nicht auf sinnlose Zweikämpfe ein, sondern überholte in sicherer Position und setzte sich sofort von den Gegnern ab.
Im dritten Abschnitt ging dann Ulrike vom 4. Startplatz ins Rennen. Bei ihr war der Wurm drin, denn nach mäßigem Start drehte sie sich in der Dunlop-Kehre, würgte den Motor ab und benötigte wegen eines Heißstartproblems am Dacia geraume Zeit um den Motor wieder zu starten. 200 Meter hinter dem nunmehr Vorletzten nahm sie das Rennen wieder auf und fuhr sich dann wieder auf den 7. Platz nach vorne. Fast alle Überholvorgänge startete sie vor der Dunlop-Kehre, wo sie mit einem aggressiven Bremsmanöver den Gegnern Respekt einflößte und sie auf eine etwas ungünstigere Linie scheuchte, um dann auf der folgenden Bergauf-Passage dank ihres übersichtlichen Körpergewichts (< 50 kg) an den Kontrahenten vorbeizufahren.
Den letzten Abschnitt fuhr dann wieder Fabian von Startplatz 7 aus. Ein paar graue Haare bereitete er Teamchef Reinhard Stoldt, als er im Laufe des Rennens in eine Kampfgruppe um Platz 4 bis 8 hineinfuhr. Er behielt jedoch die Übersicht und hielt sich aus den üblen Rempeleien heraus. Ein kleiner Schubser von hinten war alles, was er einstecken mußte und Rang 5 war am Ende der Lohn.
Bemerkenswert, daß unser Auto eines von den dreien war, die ohne Beulen davonkamen.