Am 30.6. fuhr unser Logan-Team gewissermaßen zum Heimspiel, denn Padborg-Park ist die Rennstrecke, die uns am nächsten liegt und hier haben die jüngsten Team-Mitglieder Ulrike Krafft und Henrik Stoldt das Fahren auf der Rundstrecke gelernt. Nachdem das Team sich im Vorjahr auf dem geliehenen Bunte-Auto nicht gerade mit Ruhm bekleckert hatte, waren alle bemüht, es dieses Jahr deutlich besser zu machen.
Bei diesem Rennen waren die Zeitlimitierungen gestrichen, d.h. es gab keine Mindest- und Höchstfahrzeit pro Fahrer, und es waren 4 Pflichtboxenstops vorgeschrieben. Das Rennen war sehr stark von den wechselnden Wetterbedingungen geprägt. Durch zahlreiche Abflüge bei nasser Strecke häuften sich die Neutralisierungsphasen (Code 60) zur gefahrlosen Bergung der Fahrzeuge, die in den „Kiesbetten“ steckten, auf etwa 75 Minuten.
Doch zuerst einmal zum Training. Im freien Training begann Senior Reinhard Stoldt, allerdings war nach einer Runde bereits Code-60 angezeigt, da ein Fahrer bereits nach einer halben Runde im Kiesbett feststeckte. Reinhard kam sofort an die Box und übergab an Ulrike und zum Abschluss war Henrik dran. Henrik war zweitschnellster und fuhr gleich anschließend das Qualifying, in dem allerdings dann 3 Fahrer schneller waren.
Von Startplatz 4 nahm Henrik dann das Rennen auf. Ständig wechselten trockene Phasen und Regenschauer. Bereits in der dritten Runde war die erste Code-60 Phase, weil jemand im Kiesbett (besser Mullersandbett) feststeckte. Folgerichtig kam Henrik zum ersten Stop rein, hinter ihm allerdings fast das gesamte Feld, da man beim Boxenstop unter Code 60 (60 km/h Höchstgeschwindigkeit) etwa eine Runde einsparte. Reinhard übernahm für 10 Minuten bis zur nächsten Code-60 Phase und übergab wieder an Henrik. Da das Team nun innerhalb einer Viertelstunde bereits 2 Stops hatten, mussten die Stints jetzt deutlich länger werden. Tankwart Lothar Faßnacht, der freundlicherweise bei der Boxenarbeit unterstützte, hatte den Tank randvoll gefüllt, so dass theoretisch 2 Stunden Fahrzeit möglich gewesen wäre.
Nach einer weiteren Stunde schien eine längere Code-60 Phase zu beginnen, denn es stand ein Fahrzeug mit abgerissenem Vorderrad neben der Strecke. Durch ein Missverständnis kam Henrik aber eine Runde zu spät an die Box und in dem Moment entschied die Rennleitung, das Fahrzeug dort stehen zu lassen, da es nicht direkt in der normalen Abflugrichtung stand, und gab das Rennen wieder frei. Durch diesen taktischen Fehler büsste das Team ungefähr eine Runde ein.
Ulrike kam nun in heftige Regenschauer und eine vermeintliche Drive-Through Strafe entpuppte sich als Verbremser, bei dem sie die Boxengasse als Notausgang benutzte. Leider musste sie dann mit 20 km/h die Boxengasse „durcheilen“; was etwa eine halbe Minute dauert.
Henrik übernahm dann von Ulrike, wieder in einer Code-60 Phase, und ging auf den letzten Stint von ca. 80 Minuten. Nachdem die führenden Teams alle ihre letzten Stops durchgeführt hatten, klärte sich das unübersichtliche Bild der Platzierungen und es zeigte sich, dass nur ein Team die optimalen Wechsel hinbekommen hatte, und die führten nun mit ca. 1,5 Runden vor unserem Team. Henrik im Genick saß mit ein paar Sekunden Rückstand das Prins Polish Racing Team und hinter denen holte Niedersachsen I mächtig auf. Deren Schlussfahrer Jens Brandes fuhr wie entfesselt, schaffte er doch bei noch stellenweise feuchter Strecke die schnellste Rennrunde.
Brandes ging an dem Polen vorbei und war schon auf 10 Sekunden an Henrik dran, als eine Code-60 Phase begann. Was war geschehen? Reinhards Wunsch wurde erfüllt, denn er hatte kurz vorher gesagt, jetzt müsste das führende Auto von Hessen-Thüringen ausfallen. Der Schlussfahrer war so freundlich, 6 Runden vor Rennende das Auto im Kiesbett zu versenken, so dass Henrik plötzlich das Feld anführte.
Unter Code-60 wurde Henrik als erster abgewunken, drei Sekunden hinter ihm die Niedersachsen. Das Team lag sich in den Armen, aber man hatte sich zu früh gefreut. Auf dem Ergebnismonitor war plötzlich Niedersachsen Sieger, denn unser Team hatte 10 Strafsekunden aufgebrummt bekommen für eine angebliche Geschwindigkeits-Überschreitung in der Boxengasse. Damit blieb aber immerhin Platz 2, durch den das Team in der Tabelle jetzt auf Platz 3 aufgerückt ist, 6 Punkte hinter Vorjahressieger Race for Fun, die mit dem abgerissenen Vorderrad ausfielen. Mit großem Vorsprung führt jetzt Niedersachsen I, die aus eigener Kraft nicht mehr eingeholt werden können. Aber da die Wünsche von Teamchef Reinhard ja scheinbar an höherer Stelle erhört werden, könnte es bei denen ja vielleicht auch noch einen Ausfall in einem der kommenden 6 Rennen geben.
Für das nächste Rennen in Oschersleben hat Henrik sich auf jeden Fall vorgenommen, wieder die Pole-Position zu erobern, was ihm in Padborg zu seinem Unmut misslang.