Die Saison neigt sich langsam dem Ende zu und der Endlauf des NAS-Cups fand am Samstag in Höxter statt. Henrik und Reinhard fuhren am Freitag bei normaler Staubelastung nach Höxter und hatten die erste harte Prüfung kurz vor dem Ziel zu bewältigen. Die Zufahrt zum Flugplatz, die eh schon eng ist, war gesperrt und die Umleitungsstrecke führte als Direttissima mit 15 % Steigung schnurgerade bergan. An sich schon eine harte Aufgabe für den betagten Vivaro, fuhren zu allem Überfluss drei rücksichtslose Fahrer von oben in den Engpass hinein und blockierten die Straße. Reinhard war gezwungen anzuhalten und ein Wiederanfahren war auf der Steigung nicht möglich. Er musste etwa 600 Meter rückwärts wieder ins Tal zurück (bei 3 m Straßenbreite) und dort neuen Schwung holen.
Am Veranstaltungstag ging es erstmal ruhig los, da die beiden in F9 gewechselt waren. Nur mit den Zusatzpunkten aus dieser relativ vollen Klasse konnte Henrik den Titel im NAS-Cup aus eigener Kraft gewinnen. Bei kühlem trockenem Wetter ging es dann gegen Mittag los. Ein Kandidat um die Meisterschaft hatte mit einem Klassensieg vorgelegt und Henrik konnte nur seinerseits noch mit einem Klassensieg kontern. Beim Trainingslauf der 12 Teilnehmer in der F9 dann ein kleiner Schock. Ein Fahrer mit einem alten Corsa, den bis dato noch keiner unserer Fahrer je hatte fahren sehen, war 1,5 Sekunden schneller als Henrik. Der war wiederum 2 Sekunden schneller als der nächste. Es sah also noch einem ganz harten Zweikampf aus. Reinhard war jetzt automatisch in der Rolle des Zuarbeiters, fuhr er doch nur 3 Startnummern vor Henrik. Er musste also sehen, dass er die Reifen auf richtige Temperatur brachte und das hieß bei den kühlen Temperaturen hartes pushen.
Das klappte recht gut, Henrik fuhr im ersten WL eine halbe Sekunde schneller als der Corsa-Fahrer. Der Vorsprung war knapp und der Corsa legte eine wiederum schnellere Zeit vor. Henrik musste also die Bombenzeit des ersten Laufes noch einmal verbessern. Er konnte sich tatsächlich um fast eine Sekunde steigern, warf aber durch einen Flüchtigkeitsfehler eine Pylone. Damit lag er auf Platz 2 in der Klasse und hatte ohne Einrechnung der Strafsekunden 7,7 Sekunden Vorsprung vor den nächsten, mit denen er sonst um Zehntelsekunden kämpfte.
Nun war es so, dass Hauke Dierks, gestandener Reifenfachmann von Berufs wegen, im Vorstartbereich über die Felgen des Corsa den Kopf schüttelte und meinte, so etwas ginge gar nicht. Das sollte sich dann auch bewahrheiten, denn nach der technischen Nachuntersuchung des Corsa war dies wohl einer der beanstandeten Punkte und der Fahrer wurde disqualifiziert. Henrik war also nach 4 Stunden Bangen und Warten, solange dauerte die Untersuchung und die anschließenden Beratungen der Kommissare, Klassensieger und damit auch NAS-Cup-Sieger. Bei der Tombola im Rahmen der NAS-Cup Siegerehrung am Abend hatten die beiden dann weniger Glück, beide hatten Trostpreise gezogen, die allerdings auch etwas Nutzwert haben. Noch am Abend fuhren die beiden dann nach Wildeshausen, wo sie kurz nach Mitternacht im Hotel ankamen.