Der Flugplatz Bitburg war am letzten Augustwochenende Schauplatz der Endläufe zur deutschen Slalom Meisterschaft. Henriks Ausgangslage war eher defensiv. Er lag zwar auf Platz 2 in der Tabelle, aber Ralf Orth hatte aufgrund der Unzahl an Startern in seiner Klasse die Chance Henrik zu überholen. Platz 1 war ja bereits bei der vorigen Veranstaltung vergeben.
Lediglich 5 Teilnehmer hatten in der G4 genannt, von denen einer nicht durch die Abnahme kam. Da warens nur noch vier. Für Henrik waren von der Papierform her die Gegner eher in der G5 angesiedelt, die konnten ja noch an den mageren Divisionspünktchen knabbern.
In der Nacht war heftiger Regen durchgezogen und die Strecke war zum Trainingsbeginn noch komplett nass. Erst im letzten Wertungslauf war der größte Teil der Linie abgetrocknet, aber wehe man geriet daneben. Henrik ging vorsichtig zu Werke und fuhr im ersten WL sechs Zehntel schneller als der schnellste G5-Fahrer. Im zweiten ging es bei trockener Strecke dann etwas flotter und Henrik gewann mit gut 2,5 Sekunden Vorsprung die Division. In der Klasse betrug der Vorsprung 17 Sekunden. Reinhard hatte eine reiche Pylonenbeute und wurde letzter. Henriks Kontrahent um den Vizemeistertitel Ralf Orth gewann ebenfalls seine Klasse und wurde Zweiter in der Division 4. Damit holte er an Zusatzpunkten deutlich auf und am Sonntag war die Lage eindeutig. Gewinnt Orth seine Klasse ist er Vizemeister, tut er das nicht ist es Henrik.
Für Sonntag konnte Henrik jetzt entspannt sein. Sein Meisterschafts-Ergebnis war nicht mehr zu verbessern und so war Attacke angesagt. Diesmal war es trocken und Henrik setzte die deutlichen Bestzeiten in allen Durchgängen. Er war trotzdem nicht ganz zufrieden mit seiner Leistung. Ihm fehlte der Druck der Gegner, denn er gewann die Klasse mit 23 Sekunden Vorsprung und die Division mit 9 Sekunden. Die Gesamtzeit reichte auch zum zweiten Platz in der Gruppe G.
Reinhard wollte es etwas besser machen als am Samstag und lag nach Wertungslauf 1 ziemlich gleichauf mit den anderen beiden Konkurrenten um Platz 2 in der Klasse. In WL 2 wollte er dann richtig steigern und das funktionierte wohl auch im ersten Streckenteil. Auf dem Rückweg traf er aber wieder einmal eine Pylone und ärgerte sich derart darüber, dass er versehentlich an einer „Dritter-Gangs-Stelle“ runterschaltete, bei der versuchten Korrektur gar keinen Gang mehr fand, 100 Meter antriebslos rollte und dann ohne Druck durchs Ziel bummelte. Als er dann sah, dass er trotzdem schneller war ärgerte er sich wieder schwarz, weil er mit der Zeit ohne Fehler wahrscheinlich so dicht wie noch nie an Henrik herangekommen wäre. Dass er so noch zweiter wurde, wenn auch nur mit zwei Zehnteln Vorsprung, war total verblüffend.
Offen war jetzt noch das Ergebnis der Deutschen Slalom Meisterschaft. Da die Division 4 erst startete als die beiden ihre Kreuzfahrt durch die Eifel, bei der sie von gesperrter Straße zu gesperrter Straße cruisten und den Nürburgring schon fast sehen konnten, beendet hatten und beim Mittagessen in der Nähe von Köln saßen, hoben sie sich die Überraschung für den Abend auf und schauten im Internet nach. Orth wurde dritter in der Klasse und Henrik damit Vizemeister.