Nach ein paar arbeitsreichen Tagen, der Motor des Logan musste getauscht werden, reiste das Team zum drittletzten Rennen der Saison nach Oschersleben. Die Wetterprognose sprach von leichtem Regen und Windstärke 2 für den ganzen Tag. Das traf nicht ganz zu, denn es war morgens zwar nass, aber von Regen weit und breit nichts mehr zu sehen. Wir bauten also unsere Zelte auf, am Anhänger festgebunden und mit Spanngurten an allen 4 Ecken verzurrt.
Max fuhr im freien Training als erster und wie so oft fuhr er Bestzeit. Henrik schraubte die Zeit bei leicht abtrocknender Strecke noch weiter nach unten. Das Qualifying lief nicht ganz nach Wunsch. Wie in der Formel 1 war die letzte Runde entscheidend und die Zeiten purzelten nur so nach unten. Max erwischte die Runde nicht optimal und wurde auf Platz 3 verdrängt.
Zum Rennen war die Fahrspur komplett trocken, aber daneben lauerten noch feuchte Stellen auf Unachtsame. Henrik erwischte einen guten Start und konnte sich neben Roscher setzen, der von Platz 2 gestartet war. Bis zur Triple fuhren die beiden nebeneinander und dort erst konnte Henrik sich endgültig durchsetzen. Er konnte Roscher sofort abschütteln, hatte aber den Kontakt zum führenden Maik Kraske bereits verloren.
Anfang der zweiten Runde schieden bereits zwei Teilnehmer aus. Auf der Start-Ziel-Geraden, wo eigentlich fünf Autos nebeneinander Platz haben, wurde es für drei zu eng. Roscher wurde von Ahrens und Sternkopf in die Zange genommen, wobei letztgenannter in Drehung versetzt wurde und Ahrens mit in Richtung Leitplanke riss. Es folgten nach einleitender Gelbphase zweieinhalb Code-60-Runden. Henrik hatte während der Gelbphase drei Sekunden verloren und lag beim Restart 5 Sekunden hinter Maik Kraske. Auf 6,5 Sekunden war der Abstand angestiegen, als beide zum Boxenstop hereinkamen. Was sonst eine Stärke des Teams war, der Boxenstop, ging nun völlig daneben. Sechs Sekunden wurden in der Boxengasse verschenkt.
7 Runden vor Rennende fing es leicht an zu regnen, wurde dann etwas stärker und hörte wieder auf. Max lag zu dem Zeitpunkt 7,5 Sekunden zurück und begann anzugreifen. Bis auf 1,6 Sekunden kam er noch an den führenden Nico Lahne, der von Maik Kraske übernommen hatte, heran.
Durch den Ausfall des ATT-Autos haben Henrik und Max jetzt einen komfortablen Vorsprung in der Tabelle. Sie müssen jetzt bei den restlichen beiden Rennen eigentlich nur noch in Wertung ankommen, dann haben sie den Logan-Cup gewonnen. Nur ausfallen dürfen sie nicht.
Als die Fahrer noch beim Klönschnack am parc-fermé standen brach plötzlich ein Unwetter über sie herein. Starkregen und Sturmböen regten alle zu Sprinteinlagen in Richtung Boxengebäude an. Beim Blick ins Fahrerlager wirkte es, als sei an unserem Standplatz ein Fallschirmspringer notgelandet. Es handelte sich aber um unsere Zelte. Ein Augenzeuge berichtete, eine Windbö hat das Zelt erst aufgeblasen und ein Stück hochgehoben und es dann nieder und völlig zusammengedrückt. Der Trümmerhaufen bot schon einen deprimierenden Anblick. Die Aufräumaktion bei strömendem Regen sorgte bei allen Beteiligten für durchnässte Kleidung, zum Glück hatten alle etwas zum Wechseln für den Rückweg dabei.
Hier ein Videozusammenschnitt der Anfangsphase aus verschiedenen Perspektiven: